Dienstag, 10. Juni 2014
Pfingstgemeinde Das Problem - 3 -

Meine Freundin überredete mich mit ihr einen Alphakurs der Pfingstgemeinde zu besuchen. Normalerweise ist er da um sich nach einem Gottesdienst in Kleingruppen kritisch mit dem zuvor verkündetem auseinanderzusetzen.
Dort waren sich jedoch alle einig: Sie hinterfragten nichts! Für sie stand fest: Moses teilte das Meer, die zwei unterschiedlichen Schöpfungsgeschichten in der Bibel gehören eigentlich auch zusammen.

Ich hielt das Gespräch mit meinen Gegenargumenten als einzige am Laufen.
Vieles was dort für „richtig“ gilt stößt mir noch immer sauer auf.
Kein Sex vor der Ehe ist eines ihrer „Verbote“.
Und somit hatte ich schon vor Jahren meine Chance auf den Himmel verspielt wurde mir gesagt. Schließlich bin ich nicht mehr Jungfrau und auch nicht verheiratet.
Schwule und Lesben sind ebenfalls widrig. Also werde nicht nur ich verteufelt, sondern auch meine homosexuellen Verwandten. (Ja, ich habe mehrere und es hat mich noch nie gestört).

„Wer sich scheiden lässt, Sex außerhalb der Ehe hat oder Homosexualität gut heißt, wird in der Regel ausgeschlossen. Auch die Evolutionstheorie gilt als des Teufels.“ (http://www.zeit.de/2012/23/A-Freikirchen)

Meine Freundin lernte durch einen Austausch mit Israel einen Jungen kennen und lieben. Sie hatte ihr erstes Mal mit ihm. Als ihre Gemeinde lediglich davon erfuhr, dass sie mit einem Drusen (Andere Glaubensrichtung) zusammen ist, musste sie sich mehreren Gesprächen unterziehen. Sie durfte keine Jugendarbeit mit Kindern leisten, schließlich könnte sie diese vom „rechten Weg“ abbringen. /

Ständig wird von Gott gepredigt, der alle gleich liebt und jedem verzeiht; und gleichzeitig wird alles ausgegrenzt, was nicht den Richtlinien ihrer Gemeinde entspricht.
Da muss doch eigentlich jeder stutzig werden.

Ich hielt es nicht länger als drei Abende in der Gemeinde aus.
Ist das Glauben?! Homophobie?! Ausgrenzung von Mitmenschen war doch eigentlich das genaue Gegenteil von dem, was Jesus wollte.
Ich verspürte an den Abenden Wut über ihre Naivität.
Sie sehen sofort den Teufel in Dingen die nicht ihrer Bibelauslegung entsprechen.
Homöopathie sei etwas teuflisches. Ich persönlich liebe diese kleinen süßen Globuli seid meiner Kindheit.

Meine Freundin geht nun davon aus, dass Gott ihren Weg gepflastert hätte; wenn sie beim Einkaufen unerwartet noch einen Fünfer in ihrem Portemonnaie findet behauptet sie ernsthaft Gott habe ihn dort für sie verwahrt.
Überhaupt muss sie sich nur auf Gott verlassen. Er wird wissen welcher Weg der richtige ist und ihn ihr weisen. Diese Einstellung hatte sie auch gegenüber der Schule, sie lernte so gut wie nie, betete statt dessen für die richtigen Einfälle und musste wiederholen; „Gott hat gewollt, dass es so kommt, vielleicht sollte ich es beim zweiten Mal schaffen“.

Bei solchen Behauptungen wird mir schlecht.
Unsere Freundschaft leidet stark darunter. Der Glauben steht für sie an aller erster Stelle.
Ich habe mir immer mal wieder Vorwürfe gemacht und versucht mich auf sie einzulassen doch kann ich ihren Glauben nicht akzeptieren da er mich nicht akzeptiert.
Ich glaube sie brauchen diese Richtlinien und diese Einteilung in schwarz und weiß um sich daran festzuhalten. Es ist bestimmt anstrengend so zu glauben wie sie es tun.

„Du musst nicht die Vielfalt der Möglichkeiten ausprobieren oder intellektuelle Anstrengungen zur religiösen Identitätsfindung unternehmen. Du kannst Gottes Kraft konkret erfahren, indem du Jesus bzw. den Heiligen Geist anrufst und sichtbare und greifbare Zeichen des Berührtwerdens durch ihn erfährst (Zungenreden/Sprachengebet, Heilungen, Visionen und prophetische Eindrücke ...)“
(https://www.weltanschauungsfragen.de/informationen/informationen-a-z/informationen-p/pfingstbewegung/)

Was haltet ihr davon?

Gebt das bei Youtube ein und ihr seht was Zugenreden bedeutet:
DIE TORONTO-PHÄNOMENE und andere Merkwürdigkeiten.